Ralf Becker wird am Donnerstag, den 26. Jänner 2023, im ASH Forum, Kapelle 4. Stock, mit seiner Initiative einen alterntiven Ansatz zur Diskussion stellen, der folgende Punkte beinhaltet:
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine wird die Sprache vieler Politikerinnen und Politiker in der EU immer rauer. Aufrüstung heißt die Devise, begleitet von wirtschaftlichen Sanktionen. Wirtschaftliche Konkurrenz und geopolitische Kampagnen teilen die Welt in West und Ost. Es scheint sich ein neuer Eiserner Vorhang abzuzeichnen, allerdings hunderte Kilometer weiter östlich als vorher. Der sogenannte Globale Süden nimmt an dem weltweiten Tauziehen kaum teil, befindet sich aber am unteren Ende der globalen Versorgungskette und wird deshalb von den vielen aktuellen Krisen hart getroffen. Die Chance auf eine Rückkehr zu einer friedlichen Entwicklung in Verbindung mit einer sozial-ökologischen Transformation schrumpft. Angst und Unsicherheit über die Zukunft breiten sich aus.
Ein alternativer Ansatz zur Erhaltung des Friedens wird immer notwendiger. Eine Gruppe um Ralf Becker, Diplom-Kaufmann und Projektkoordinator der Initiative „Sicherheit neu denken“ der evangelischen Landeskirche in Baden, hat seit geraumer Zeit Szenarios entwickelt, die bis zum Jahr 2040 reichen. Sie sind höchst aktuell geworden. Die gewünschte Zukunft besteht in einer schrittweisen Ablöse der militärischen durch eine zivile Sicherheitspolitik, die sich nicht nur auf Deutschland konzentriert, sondern auch mögliche Kontrahenten einbezieht. Die konkreten Schritte dieser Politik werden deutlich und realistisch vor Augen geführt. Dabei stützt sich das Szenario auf bereits erprobte und umgesetzte Instrumente ziviler Krisenprävention, Konfliktlösung und Friedenskonsolidierung. Das Szenario ist eine Zusammenstellung und Weiterentwicklung vieler von anderen Autor*innen geleisteten Beiträge, auf deren Quellen in einer Broschüre verwiesen wird. Weiteren Szenarios lassen erkennen, welche Nachteile aus der heutigen militärischen Sicherheitspolitik erwachsen könnten, die sich nur auf Deutschland konzentriert. Mit dieser Initiative wollen die Autor*innen dem Diskurs über Sicherheit und Frieden eine neue Richtung geben. In Österreich ist sie bisher nur einem kleinen Personenkreis bekannt.
Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bündnis AbFaNG (http://abfang.org/) statt.