Seitenbereiche:
  • zum Inhalt [Alt+0]
  • zum Hauptmenü [Alt+1]

Hauptmenü schließen
  • Home
  • blog
  • Veranstaltungen
  • Schwerpunkte
  • über uns
  • Newsletter
  • AGBs
  • Impressum
  • Datenschutz
Hauptmenü:
  • Home
  • blog
  • Veranstaltungen
  • Schwerpunkte
  • über uns
  • Newsletter

Hauptmenü anzeigen
Inhalt:
Rückschau Mechaye Hametim im 9. Bezirk

Gedenkend durch die Rossau – unter diesem Motto trafen wir uns am 8. November 2025, um in der Veranstaltungsreihe Mechaye Hametim den Novemberpogromen von 1938 zu gedenken. Wir begaben uns auf einen Rundgang, um die Spuren ehemaligen jüdischen Lebens in Wien zu beleuchten und die Vernichtung dessen durch den Nationalsozialismus aufzuzeigen.

Gestartet haben wir unseren Spaziergang am Morzinplatz vor dem Denkmal der Opfer des Faschismus. Ein Denkmal, das, wie einige andere Denkmäler in Wien, erst illegal errichtet wurde und erst später – nachdem es professionell gestaltet worden war – legal und dauerhaft erbaut wurde. Es dokumentiert damit auch das stete Ringen um Geschichte und Gedenken in Österreich seit 1945.

 


Im Anschluss machten wir uns auf den Weg über die Börse in den neunten Bezirk. Der Alsergrund war ein Bezirk, in dem viele jüdische WienerInnen lebten. Vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten lag der jüdische Bevölkerungsanteil bei 30 Prozent, in der Rossau sogar bei 50 Prozent.
 

Im Servitenviertel trafen wir die ehemalige Bezirksvorsteherin des 9. Bezirks, Martina Malyar. Sie führte uns von der Gedenktafel bei der Servitengasse 6 über das Denkmal „Schlüssel gegen das Vergessen“ bei der Servitengasse 11 bis hin zum ehemaligen Lehrlingsheim und Waisenhaus in der Grünentorgasse 26, bei dem sie auch eine sehr persönliche Familiengeschichte erzählte.

 


 

Danach gedachten wir bei der ehemaligen Synagoge in der Müllnergasse 21 den Opfern der Novemberpogrome und besuchten den ersten Gedenkstein im 9. Bezirk in der Porzellangasse. Die vorletzte Station führte uns in den Innenhof des Pensionist:innenheimes „Häuser zum Leben“ Rossau, wo sich ein alter jüdischer Friedhof befindet. Der Friedhof ist der älteste erhaltene jüdische Friedhof Wiens.

 


 

Der Abschluss des Spazierganges fand in der evangelischen Messiaskapelle in der Seegasse statt. Hier hieß uns Stefan Fleischner-Janits, Pfarrer der Messiaskapelle, mit Tee und Kaffee willkommen. Der Co-Teamleiter des ASH-Forums, Kirchenhistoriker Leonhard Jungwirth, blickte auf die hochambivalente Geschichte der Schwedischen Israelmission zurück, die in dem Haus der Seegasse 16 ansässig war, während Fleischner-Janits einen ersten Ausblick auf das neue, vom ihm initiierte und vom ASH Forum begleitete Gedenkort-Projekt „Israelmission/Seegasse 16“ tätigte. Das Ende des Gedenkspaziergangs war damit auch Auftakt einer neuen kritischen Auseinandersetzung mit diesem Teil evangelischer Protestantismusgeschichte in Österreich vor dem Hintergrund einer sich rasant verändernden, zunehmend diversifizierten bzw. postmigrantischen Gesellschaft.

 

 

 

An zwei Stellen des Gedenkspaziergangs wurden Gedichte der polnisch-israelischen Holocaustüberlebenden & Schriftstellerin Halina Birenbaum:
 

Gedenken

Von Halina Birenbaum - Übersetzung aus dem Polnischen mit Nea Weissberg-Bob - 1991
 

Gedenken – ist Leben

meiner umgebrachten Verwandten

Damals

ist Ewigkeit

ihr Leiden – Tod

sind mein Prisma

durch das ich sehe und alles bremse

das ist nicht nur gestern

das ist morgen und heute

Schmerz, Hass dem Übel

und echte Liebe

 

 

Wenn es möglich wäre...

Von Halina Birenbaum - Aus dem Polnischen mit Ruth Schubert - 2.03.2000

Wenn

es möglich wäre mit Liebe

verbrennen

zu Asche

die früheren Gestalten

das Schlimme

Wenn es möglich wäre

aus dieser Asche

wieder zu leben

neu

besser

Wenn es möglich wäre

mit Tränen

abwaschen das Nichtglauben

die Verzweiflung an das existierende

Kostbare -

- ich weine und liebe

dann ist es wahrscheinlich möglich

 

zurück

top
  • Facebook
  • Instagram
  • YouTube
ALBERT SCHWEITZER HAUS - Forum der Zivilgesellschaft
Schwarzspanierstrasse 13 / 1090 Wien T+43/1/4080695-0
office@ash-forum.at
Öffnungszeiten
Montag 10:00–14:00
Dienstag 10:00–14:00
Donnerstag 10:00–14:00
  • AGBs
  • Impressum
  • Datenschutz
nach oben springen