Normalerweise bin ich eine Person, die gerne mit der Zeit geht und neue Entwicklungen nicht gleich verteufelt. Doch das Thema KI geht mir mittlerweile wirklich auf die Nerven. Das ist eigentlich derart ungewöhnlich, dass mein Partner letztens lächelnd zu mir meinte: „Ich bin froh, dass du bei einem Thema eh auch altmodisch bist.“
Ich will Apps wie Whatsapp oder auch Arbeitsprogramme wie Microsoft Outlook öffnen können, ohne dass mir irgendeine Funktion entgegenspringt, die ich nicht verwenden will. Denn die KI ist mittlerweile überall. Und ich werde teilweise nicht mehr gefragt, ob ich sie überhaupt nutzen möchte. Der Film-Trailer auf YouTube zum Beispiel wird manchmal automatisch von Englisch auf Deutsch übersetzt und von einer KI-Stimme gesprochen. Anstatt der originalen Stimmen bekommt man jetzt öfter ungefragt eine emotionslose Computer-Stimme vorgesetzt. Dabei will ich weder mein Englisch verlernen noch reale Gefühle wegdrängen.
Besonders das Texte Schreiben und Recherchieren, will ich nicht an die Künstliche Intelligenz abgeben. Beide Tätigkeiten machen mir einerseits Spaß und andererseits kann ich sie ohne Probleme in kurzer Zeit erledigen. Ich war lange Journalistin und bin Historikerin. Es würde mir in vielen Fällen keine Zeitersparnis bringen, da allein das Schreiben eines Prompts genau so lange dauert, wie das gewohnte Verfassen eines Textes. Die Verbesserung und Nachrecherche gehört im jetzigen Stadium auch noch dazu. Und nach mir klingt das was die KI schreibt dann auch nicht.
Ich kann anerkennen, dass diese Tätigkeiten manchen Personen weniger liegen und die Auslagerung dieser Tasks viel Zeit und Nerven ersparen kann. Ich verteufele die Nutzung nicht. Den Nutzen der KI im Alltag sehe ich für mich selbst schon auch, allerdings will ich sie gezielt einsetzen. Sie ist nicht die Antwort auf eh alles. Denn wenn ich zum Beispiel ein längeres Interview transkribieren muss, finde ich sie ganz praktisch. Aber die KI und I werden in naher Zukunft wohl keine besten Freunde werden.

